Kultur und Wirtschaft 2002
-Einleitung und Kurzdarstellung des Projektes:
In der wirtschaftsorientierten Trendforschung (John Naisbitt, Gert Gerken u.a.) gilt Kunst und Kultur als mächtigster zukünftiger Investitionsanreiz, ja als "Zukunfts-DNS", da sie die wesentlichste humane Ressource, nämlich komplexe Intelligenz, generieren. Dahinter steht die Überzeugung, dass sich die "Kulturproduktion" zu der "zentralen Produktivkraft" des 21. Jahrhunderts entwickelt. Die Systeme Markt, Staat und Technik können für sich alleine eine humane Entwicklung nicht gewährleisten. Unsere zivilisatorische Entwicklung hängt maßgeblich davon ab, dass die Kultur zu einem umfassenden Gestaltungs-, Lebens- und Interpretationsprinzip wird. Kultur kann künftig weniger denn je als abgetrennter Sektor begriffen werden, sondern ist wie Ökonomie und Technik ein Grundmuster des Lebens, das alles durchdringt. Technische Perfektion, ökonomische Effizienz und kulturelle Exzellenz bilden die drei Grundpfeiler einer entwickelten Gesellschaft.
Möglicher Themenkatalog für ein 5-Jahresprogramm
Eine erste Untersuchung hat eine reiche Liste ergeben, die nach dieser Veranstaltung geordnet werden soll. Je nach Reaktion sind folgende Themenblöcke vorgesehen:
1. Funktion von Staat und Wirtschaft in der Kultur - heute
Wie kommt es und welche Legitimation hat die Tatsache, dass bezüglich der Finanzierung von Kultur zunehmend Private und Stiftungen die Rolle des Staates übernehmen?
Welche Chancen und Risiken beinhaltet diese Entwicklung?
Wer trägt das kulturelle Mandat?
Welche Rolle und Funktionen muss die öffentliche Hand übernehmen?
Gibt es bei kulturellen Entscheidungen Platz für Demokratie?
2. Erfolgsfaktoren in der Kultur
Wer oder was misst den Erfolg in der Kultur? - Wirtschaftlicher Erfolg, Medienwirksamkeit/-anklang, Besucherzahlen und -akzeptanz... Und wer bestimmt, was als Kultur gilt?
Gibt es eine Daseinsberechtigung von Nischen? Ein Recht auf Minderheit?
Wer finanziert Nischen?
Wer trifft die Entscheidungen?
Rollentausch Kultur - Subkultur
Aus dieser Veranstaltung bestimmen sich die künftigen Themen, weil auch durch die Öffentlichkeit des Vorgangs Inhalte und Interessenten bestimmt werden.
Das Projekt wird von der Gedächtnisstiftung Peter Kaiser (1793 - 1864) unterstützt und finanziert.