01: Das Neue und das Risiko – ‚risk governance'
Gefahr und Sicherheit, Akzeptanz und Technikfeindschaft, Risikomanagement und -Betroffenheit sind Stichworte einer zunehmenden öffentlichen Rhetorik. Forschung und Technologieentwicklung bzw. technologische Umbrüche – also das Entstehen von Neuem – gehen immer einher mit Fragen von Sicherheit und Risiko. Für eine moderne Technologiebegleitpolitik stellt sich nun die Frage, wie man damit umgehen soll. Frühere Debatten aus der Biotechnologie zeigen, dass hier ein vorausschauendes Handeln notwendig ist. Der Abbau von Technologieaversion in der Gesellschaft und die richtige Kommunikation von neuen Erkenntnissen stellen eine erhöhte Herausforderung für Verantwortliche in Verwaltung, Wissenschaft und Industrie dar.
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Dr. Thomas K. EPPRECHT
Direktor, Risk Engineering Services, Swiss Reinsurance Company, Zürich
Promovierte in Biochemie und ist Experte für "Emerging Risks" in der Stabsabteilung Product Services von Swiss Re, des weltweit größten Rückversicherungsunternehmens. Er ist verantwortlicher Direktor der Bereiche Bio- und Nanotechnologie, wo er seine Fach- und Beratungskompetenz bei der Risikobeurteilung sowie der Festlegung und Umsetzung der Strategie für die Sparte Haftpflicht einbringt. Er vertritt Swiss Re in verschiedenen nationalen und internationalen Fachgremien, die sich mit den Auswirkungen dieser jungen Technologien auf Geschäft, Gesellschaft und Politik beschäftigen. | |
Bevor Thomas Epprecht zu Swiss Re stieß, war er in Forschung und Lehre am Biochemischen Institut der Universität Zürich tätig. Im Anschluss an das Doktorat arbeitete er nacheinander für zwei Planungs- und Engineeringunternehmen, wo er als Berater für Umweltrisiken und industrielle Gefährdungspotenziale wirkte. |
Dr. Matthias HALLER
Professor emeritus für Risiko-Management und Versicherung, Universität St.Gallen; Präsident, Stiftung Risiko-Dialog, St.Gallen
Studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen | |
1972 | Promotion in Volkswirtschaftslehre bei Prof. W.A. Jöhr zur Thematik |
wirtschaftspolitischer Zielkonflikte. | |
1976 | Wahl zum Direktor des Instituts für Versicherungswirtschaft (I.VW-HSG). |
1980 | Übernahme der Professur für Risiko-Management und Versicherung an der |
Universität St. Gallen. | |
1987-2007 | Gründung und regelmässige Durchführung der neunwöchigen IMEA-Top |
Managementkurse für hohe Nachwuchskader der int. Assekuranz. | |
Präsident des Geschäftsleitenden Ausschusses des I.VW-HSG. | |
1989 | Gründung der Stiftung Risiko-Dialog, welche auf eine integrale Erfassung der |
Risikoprobleme und die Verbesserung des Dialogs im Bereich von Gesellschaft, | |
Industrie und Finanzdienstleistungen ausgerichtet ist. | |
1998 | Mitbegründer des MBA "Financial Services and Insurance" (derzeit zum 5. Mal in |
Europa, China und den USA durchgeführt), gemeinsam mit KollegInnen der | |
Vlerick Management School, Gent (B) und der Universität St. Gallen. Mitwirkung | |
bei der Schaffung eines wissenschaftlichen Nachdiplomkurses "Risiko und | |
Sicherheit" als Kooperation ETH/HSG. | |
Entwicklung eines Konzepts für das Integrierte Risiko-Management. | |
2002 | Einladung zum World Economic Forum, New York, zum Thema "11th September - |
rethinking business risk in a social context." | |
2004 | Key Note Vortrag im ISC-Kongress der HSG zu "Insecurity - an epidemic?" |
Übergangsvorlesung an der Universität St. Gallen: "Je planmässiger die Menschen | |
vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall zu treffen" (Friedrich Dürrenmatt). |
Dr.-Ing. habil. Wolfgang KRÖGER
Leiter des Laboratoriums für Sicherheitsanalytik, Institut für Energietechnik, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich; Mitglied des Board und Scientific and Technical Council des International Risk Governance Council, Genf
1990 | an die ETH Zürich berufen, leitet er als ordentlicher Professor das Laboratorium für Sicherheitsanalytik. Gleichzeitig ist er Gründungsrektor des International Risk Governance Council (www.irgc.org), der im Juni 2003 etabliert wurde. Vorher war er hauptamtlich Leiter des Forschungsbereiches "Nukleare Energie, Sicherheit" am Paul Scherrer Institut PSI und Mitglied dessen Direktion. |
Prof. Kröger studierte Maschinenbau an der RWTH Aachen, promovierte dort 1974 zum Dr.-Ing. und wurde 1986 habilitiert. Bis zu seinem Wechsel in die Schweiz leitete er das Institut für Nukleare Sicherheitsforschung des Forschungszentrums Jülich. | |
Sein jetziges Hauptinteresse gilt methodischen Fragen der Modellierung, Analyse und Optimierung komplexer technischer Systeme sowie der Bewertung und Handhabung groß-technischer Risiken in einem breiteren sozio-ökonomischen Kontext. |
Dr. Anders LEVERMANN
Juniorprofessor für Klimamodellierung auf langen Zeitskalen, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Potsdam
1992-2000 | Studium der Physik und Mathematik in Marburg, Berlin und Kiel; Diplom in Physik bei Prof. H.G. Schuster |
1995-1996 | Zivildienst in Psychiatrie in Jerusalem, Israel |
2000-2003 | Ph.D. in theoretischer Physik am Weizmann Institute of Sciences, Rehovot, Israel; bei Prof. I. Procaccia in 2003 |
2003-2006 | Postdoc im Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, bei Prof. S. Rahmstorf |
seit 2005 | Projektleiter von AO-Quest zum Zusammenwirken von Atmosphäre und Ozean im Klimasystem |
seit 2006 | Juniorprofessor an Universität Potsdam und Potsdam Institut für Klimafolgenforschung |
Dr. Dr. h.c. mult. Dr.-Ing. e.h. Jürgen MITTELSTRASS
Direktor, Zentrum Philosophie und Wissenschaftstheorie, Universität Konstanz; Vorsitzender, Österreichischer Wissenschaftsrat, Wien
1956-1961 | Studium der Philosophie, Germanistik und evangelische Theologie in Bonn, Erlangen, Hamburg und Oxford |
1961 | Promotion in Erlangen |
1968 | Habilitation |
1970-2005 | Ordinarius für Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Universität Konstanz |
seit 1990 | zugleich Direktor des Zentrums Philosophie und Wissenschaftstheorie |
1985-1990 | Mitglied des Wissenschaftsrates |
1992-1997 | Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) |
1995-1998 | Mitglied des Rates für Forschung, Technologie und Innovation beim (deutschen) Bundeskanzler |
seit 2002 | Präsident der Academia Europaea, der Europäischen Akademie der Wissenschaften (mit Sitz in London) |
seit 2005 | Vorsitzender des Österreichischen Wissenschaftsrates |
DI Dr. Frank SINNER
Deputy Head of the Institute, HEALTH - Institute for Biomedicine and Health Sciences, JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH, Graz
1990-1997 | Study of Technical Chemistry, Graz University of Technology, Austria |
1994-1995 | Study of Maîtrise de Chemie et Biologie Végétale Appliquées, Perpignan, France |
1997-2000 | Ph.D. thesis, University of Innsbruck |
since 2001 | Head of Department, Bioanalytics, JOANNEUM RESEARCH |
since 2006 | CEO of the BioNanoNet GmbH, a platform in the development of new pharmaceutical development with a strong |
focus on bionanotechnology. |
Dr. Barbara STREICHER
Executive Manager, Science Center Network, Vienna
1993-1997 | Dissertation in the group of Prof. Renée Schroeder on RNA splicing, Institute for Microbiology and Genetics, |
University of Vienna | |
1998-2006 | Building up and team leader of dialog<>gentechnik, numerous projects on public understanding of gene technology |
since 2005 | Executive manager of the Austrian association "Science Center Network" |
Mag. Ingolf SCHÄDLER
Deputy Director General for Innovation and Telecommunication; Head of Directorate for Innovation, Austrian Federal Ministry of Transport, Innovation and Technology, Vienna
1978 | Studienabschluss, Volkswirtschaft, Universität Wien |
1978-1979 | Studium, Internationale Politik, Paul H. Nitze School of Advanced International Studies, Johns Hopkins Universität, Bologna |
1979-1980 | Forschungsassistent, Wiener Institut für Entwicklungsfragen, Wien |
1981 | Eintritt in den öffentlichen Dienst, Referent, Bundeskanzleramt, Wien |
1993 | Leiter, Abteilung für Technologiepolitik und -programme, Bundesministerium für öffentliche Wirtschaft und Verkehr, Wien |
2003 | Leiter, Bereich Innovation; stellvertretender Sektionsleiter, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Wien |
2010 | Übernahme des Vorsitzes, EU-Joint Programming Initiative Urban Europe |