1: Steuerwettbewerb statt Steuerpolitik?
Steuern dienen nicht nur der Finanzierung des Staatshaushaltes. Sie greifen massiv in die Vermögensrechte der Bürger ein und sind daher gleichzeitig auch ein eines der wirksamsten Instrumente eines Staates, um nicht-fiskalische Ziele der Politik umzusetzen. In welchem Ausmaß die Steuerlast auf Einkommen, Vermögen oder Konsum, und auf welche Steuerträger verteilt wird, hat entscheidenden Einfluss auf die strukturellen Entwicklungen in der Gesellschaft. Das Recht, Höhe und Art der Besteuerung festzulegen, wird als eines der wichtigsten Merkmale der nationalen Souveränität gesehen, andererseits stehen als Folge der Globalisierung nicht nur Unternehmen, sondern auch Staaten zunehmend im Wettbewerb miteinander.
Steuerwettbewerb oder Steuerharmonisierung sind vor allem durch den EU-Beitritt einiger Niedrigsteuerländer – ein aktuelles Thema. Sollen die EU bzw die OECD Maßnahmen gegen den schädlichen Streuerwettbewerb ergreifen ? Kann ein kleiner Staat wie Österreich überhaupt noch eine eigenständige Steuerpolitik betreiben oder ohnehin nur auf Entwicklungen von außen reagieren ? Wie ist unter diesen Aspekten die jüngste Steuerreform zu bewerten und was kann Österreich tun, um die im internationalen Vergleich hohe Abgabenquote von fast 45% auf 40% zu senken ?
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Dr. Werner DORALT
Head, Department of Tax Law, University of Vienna
1968 | Promotion |
1976 | Habilitation |
1980 | Univ. Prof., Innsbruck |
1998 | Univ. Prof., Wien |
Dr. Herbert KOFLER
O. Univ.Prof. für betriebliches Finanz- und Steuerwesen, Universität Klagenfurt
1969-1973 | Studium der Betriebswirtschaftslehre und tw. der Rechtswissenschaften an der Johannes Kepler Universität Linz |
1973 | Sponsion zum Mag. rer.soc.oec. |
ab 1973 | Universitätsassistent am Institut für Revisions-, Treuhand- und Rechnungswesen der Johannes Kepler Universität Linz (Prof. Vodrazka) |
1977 | Promotion zum Dr. rer.soc.oec. |
1980-1981 | Tätigkeit in einer renommierten Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzlei |
1981 | Erwerb der Berufsbefugnis als Wirtschaftstreuhänder/Steuerberater |
1984 | Habilitation für Betriebswirtschaftslehre |
1984-1985 | Gastprofessor an der Universität Innsbruck |
1985 | Mehrere Listenplätze, Bestellung zum Ordinarius für Betriebliches Finanz- und Steuerwesen an der Universität Klagenfurt und Aufbau des Studiums der Betriebswirtschaftslehre |
Seither mehrere Rufe an in- und ausländische Universitäten (Mainz, Linz, Wien) | |
Umfangreiche Vortragstätigkeit |
Dr. Wolfgang NOLZ
Leiter der Steuersektion, Bundesministerium für Finanzen
Studium der Rechtswissenschaften, Universität Wien | |
1969 | Eintritt in die Finanzverwaltung |
bis Anfang 1973 Finanzamt für den 12., 13., 14., und 23. Bezirk in 1150 Wien, Ullmannstraße | |
anschließend 1 1/4 Jahr Rechtsmittelabteilung der FLD Wien | |
seit Mitte 1974 im BMF tätig, zuerst Mitarbeiter in der Einkommenssteuerabteilung | |
Anfang 1983 Leiter der steuerpolitischen Abteilung | |
seit Mitte 1988 Leiter der Steuersektion |
Dipl.-Ing. Mag. Friedrich RÖDLER
Senior Partner, PwC PricewaterhouseCoopers GmbH, Wien
Studium Informatik, Technische Universität Wien; Betriebswirtschaft, Wirtschaftsuniversität Wien | |
1972 | Erlangung der Berufsbefugnis als Steuerberater |
1982 | Erlangung der Berufsbefugnis als Wirtschaftsprüfer |
Leiter der Steuerabteilung und Country Senior Partner von PwC PricewaterhouseCoopers Österreich | |
Fachgebiete: Europäisches und Internationales Steuerrecht, Übernahmerecht, M&A | |
Mitglied des Aufsichtsrates der ERSTE BANK GROUP AG |