3: Wie viel Staat braucht das Lebenslange Lernen?
Die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung macht Lebenslanges Lernen zu einem zentralen Element zukunftsorientierter Politik. Im Gegensatz zur Schulbildung funktionieren staatlich-paternalistische Ansätze im Bereich der Weiterbildung allerdings nicht. Weiterbildung muss bedürfnisgerecht und flexibel sein, damit sie sich den wandelnden Anforderungen anpassen kann. Das Ziel staatlichen Engagements darf daher nicht die Schaffung von Bildungsmonopolen und die Regulierung und Finanzierung von Bildungsanbietern sein, sondern muss sich auf die Stärkung der Eigenverantwortung und die Schaffung von Anreizstrukturen konzentrieren. In der internationalen Diskussion und in der politischen Umsetzung in vielen Ländern spielen nachfrageorientierte Anreiz- und Finanzierungsmechanismen eine immer wichtigere Rolle.
Der Arbeitskreis geht der Frage nach, welche Rolle der Staat in der Weiterbildung übernehmen kann und soll. Wo steht Österreich im internationalen Vergleich? Wie können öffentliche Mittel ein Maximum an Hebelwirkung entfalten für zusätzliche private Investitionen in Weiterbildung? Der Schwerpunkt der Diskussion soll auf konkreten Reformvorschlägen für Österreich liegen.
Beiträge:
Dr. André Schläfli, Schweiz
Die Weiterbildung wird weitgehend von Privaten getragen; diese sind jedoch auf Grund des fehlenden Auftrags und der ungenügenden finanziellen Ressourcen nicht in der Lage, übergreifende Konzeptarbeit zu leisten. Zur Wahrnehmung nationaler Weiterbildungsaufgaben sind angemessene finanzielle Förderstrukturen notwendig. Aus gesellschaftspolitischer Sicht und auf der Basis liberaler Grundideen hat der Staat in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, Bildung und Weiterbildung allen Menschen zugänglich zu machen.
Ein grosser Teil der erwachsenen Bevölkerung betreibt keine Weiterbildung. Es ist zu prüfen, welche Anreizsysteme Erwachsene zu intensiverer Weiterbildung und damit zum Erhalt ihrer Arbeitsfähigkeit und Vermittelbarkeit auf dem Markt motivieren.
Weiterbildung ist der Schlüssel zur persönlichen Entfaltung, zum beruflichen Erfolg und für die Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft und damit des Staates.
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Mag. Elisabeth ALTRICHTER
Abteilungsleiter-Stellvertreter, Wirtschaftskammer Österreich, Abteilung für Bildungspolitik
Industriellenvereinigung, Europa-Abteilung, Bildungspolitik | |
Büro der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer | |
Abteilung für Bildungspolitik der Wirtschaftskammer Österreich |
Mag. Hannes KNETT
Leiter WIFI Netzwerk im WIFI Österreich derzeitiger Vorsitzender der KEBÖ (Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs)
Studium der Nationalökonomie an der Universität Wien |
Mag. MBA Martin NETZER
Department II/SLV - Lifelong Learning, Austrian Federal Ministry of Education and Women's Affairs, Vienna
1979-1982 | Lehre als Maler und Anstreicher im Betrieb des Vaters in Schruns |
1982-1983 | Facharbeiter als Maler und Anstreicher in Schruns |
1983-1984 | Präsenzdienst in Salzburg |
1984-1985 | Facharbeiter als Maler und Anstreicher in Schruns |
1985-1987 | Mitarbeiter von Mc Donalds, Wien 1, Johannesgasse |
1987-1989 | Absolvierung der Studienberechtigungsprüfung |
1990-1998 | Studium der Deutschen Philologie und Philosophie an der Universität Wien |
1998 | Abschluss des Studiums mit Auszeichnung |
Sponsion zum Mag.phil. | |
1994-1998 | Kursleiter an der Volkshochschule Wien Margareten / "polycollege" Stöbergasse (Vorbereitungslehrgänge zur AHS-Externistenmatura, zur Beamtenaufstiegsprüfung und zur Studienberechtigungsprüfung) |
1997-2001 | Pädagogischer Assistent am "polycollege", Abteilung 2. Bildungsweg (Administration der Lehrgänge zur Berufsreifeprüfung, Betreuung von Kooperations- und Entwicklungsprojekten) |
2001-2002 | Koordinationsbüro für lebenslanges Lernen im BMBWK |
Seit 2002 Büro Bundesministerin Elisabeth Gehrer mit Zuständigkeitsbereich Erwachsenenbildung, Berufsbildung und Informationstechnologie | |
2003 | Bestellung zum Fachexperten für Lebensbegleitendes Lernen des BMBWK |
Dr. André SCHLÄFLI
Direktor Schweizerischer Verband für Weiterbildung
Studium der Psychologie und Wissenschaften der Pädagogik | |
Berufsberater, Kanton Fribourg | |
Projektleiter für berufliche Weiterbildung, Universität Fribourg | |
Neuropsychologe am Universitätsspital Zürich | |
Leiter der Management- und Lehrlingsausbildung der UBS | |
seit 1992 | Direktor des Schweizerischen Verbandes für Weiterbildung (SVEB) |
Vizepräsident im Europäischen Verband der Erwachsenenbildung (EAEA) |
Dr. Norbert SCHNEDL
1989-1995 | Studium der Rechtswissenschaften, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften, Politikwissenschaft und Soziologie |
1995 | Abschluss des Studiums Publizistik- und Kommunikationswissenschaften (Fächerkombination Politikwissenschaft und Soziologie) mit Auszeichnung, Universität Wien |
2000 | Abschluss Doktoratsstudium mit Auszeichnung, Universität Wien |
1997 | Dienstprüfung mit Auszeichnung, Verwaltungsakademie des Bundes |
1999 | Abschluss Führungskräfteausbildung an der Verwaltungsakademie des Bundes |
Mag. MA Thomas MAYR
Director, ibw - Institute for Research on Qualifications and Training of the Austrian Economy, Vienna
Studies at Vienna University of Economics and Business Administration and College of Europe, Bruges | |
1998-2001 | Policy Advisor, Federation of Austrian Industry, Vienna |
since 2002 | Director of ibw - Institute for Research on Qualifications and Training of the Austrian Economy, Vienna |