Nachhaltigkeit ist längst mehr als nur ein Schlagwort in der öffentlichen Debatte. Es handelt sich vielmehr um ein langfristig orientiertes Leitbild der Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialpolitik. Als nachhaltig wird eine Entwicklung dann angesehen, wenn sie einerseits den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, andererseits muss gewährleistet werden, dass auch künftige Generationen ihre jeweiligen Bedürfnisse befriedigen und ihren Lebensstil wählen können. Kernpunkte der Nachhaltigkeitsstrategie sind dabei eine intakte Umwelt, wirtschaftliche Prosperität und sozialer Zusammenhalt.
Um diese Ziele zu erreichen bedarf es sowohl politischer Weichenstellungen als auch des ständigen Dialogs mit der Bevölkerung. Dieser Arbeitskreis behandelt mögliche Formen der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie sowie eine Bestandsaufnahme der österreichischen Positionen.
Beiträge:
Zernatto Christoph:
Neue Perspektiven für Versorgungssicherheit
Versorgungssicherheit bedeutet jederzeit zu einem leistbaren Preis über Energie zu verfügen. Der Begriff meint aber auch maximale Unabhängigkeit Österreichs von Stromimporten sowie sichere Übertragungsnetze. Um unsere Qualitätsstandards halten zu können muss einiges getan werden: der Ausbau unserer Energie-Infrastruktur ist laut Prof. Brauner von der TU Wien bis spätestens 2010 notwendig.
Das Forum Versorgungssicherheit steht für ein Umdenken: Strom muss endlich als wertvolles Gut begriffen werden. Österreich braucht eine ganzheitliche Energieplanung, einen Energiemix bestehend aus umweltfreundlichen kalorischen Anlagen und alternativen Energiequellen. Die Zeiten, in denen Kraftwerksfundamentalisten gegen alternative Träumer gekämpft haben, sind vorbei. Vielmehr bedarf es der Kooperation aller Interessensgruppen. Das Forum Versorgungssicherheit begrüßt eine vollständige Liberalisierung des Energiesektors aber mit Einschränkungen: der Staat darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen, sondern er muss verhindern, dass die natürlichen Egoismen der Marktteilnehmer die Versorgungssicherheit gefährden.
Dieser Denkprozess soll vom Forum Versorgungssicherheit durch die Einbindung aller Kräfte insbesondere der Zivilgesellschaft gefördert werden.
Josef Riegler
Ziel der UNO-Konferenz in Johannesburg war, einen Prozess der Nachhaltigkeit für die ganze Welt in Gang zu setzen:
Genau hier setzt die Idee der Ökosozialen Marktwirtschaft ein:
Der Umstieg auf Nachhaltigkeit wird nur gelingen, wenn sich das auf Dauer richtige Verhalten von Produzenten, Handel, Konsumenten und Verkehrsteilnehmern auch wirtschaftlich lohnt. Anders gesagt: Raubbau darf sich nicht rechnen, Nachhaltigkeit muss im Wettbewerb überlegen sein.
Derzeit ist es vielfach gerade umgekehrt: Die Natur hat noch immer keinen Preis. Umweltzerstörung geht meistens auf Kosten anderer. Ungerechtigkeiten im Steuersystem, bei Subventionen und in den Rechtsordnungen begünstigen Umweltzerstörung und Raubbau.
Ökosoziale Marktwirtschaft will den Hebel umdrehen:
Die riesigen Kräfte des Marktes sollen für die Ziele von Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Umweltschutz und mehr soziale Gerechtigkeit wirken. Sozusagen Nachhaltigkeit mittels des Jiu-Jitsu-Prinzips.
Dafür muss die Politik auf nationaler Ebene, immer mehr aber auf EU-Ebene und in globalen Institutionen (WTO, internationaler Währungsfonds etc.) die Voraussetzungen in Form von Gesetzen, internationalen Abkommen und deren Vollziehung schaffen.
Günther BRAUNER
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Professor emeritus, Department of Electrical Drives and Machines, Vienna University of Technology, Vienna | | | |
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Ferdinand BRENNINKMEIJER
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Geschäftsführer der C&A Unternehmensbeteiligung Ges.m.b.H., Wien und Präsident des Handelsverbandes | | | |
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Martin HÖLLERER
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Botschafter, Kabinettchef im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, Wien | | | |
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Wolfram TERTSCHNIG
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Prozesskoordination bei der Österr. Strategie zur Nachhaltigen Entwicklung | | | |
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Christof ZERNATTO
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Director Public Affairs, Grayling Austria GmbH; Sprecher, Forum Versorgungssicherheit, Wien | |
Chair | |
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Professor emeritus, Department of Electrical Drives and Machines, Vienna University of Technology, Vienna
| Studium der Nachrichtentechnik und Promotion auf dem Gebiet Hochspannungstechnik an der Technischen Universität Darmstadt |
| 14 Jahre Leiter einer Technisch-Wissenschaftlichen Abteilung für Systemanalyse und Software bei AEG Frankfurt im Bereich Netzanlagen |
seit 1990 | Technische Universität Wien, Vorstand des Instituts für Elektrischen Anlagen und Energiewirtschaft |
| Arbeitsgebiete: Energiesystemtechnik incl. Großstörungen, Power Quality, dezentrale Energieversorgung mit Brennstoffzellen, Regenerative Energieversorgung insbesondere Windenergie |
Geschäftsführer der C&A Unternehmensbeteiligung Ges.m.b.H., Wien und Präsident des Handelsverbandes
| Grundausbildung im Textileinzelhandel, Studium und Promotion an der Philosophischen Fakultät der Maximiliansuniversität, Würzburg |
| Einkäufer im Textileinzelhandel bei C&A, Großbritannien und Comark, Kanada |
| Regionalverantwortlicher für C&A Süddeutschland |
| Geschäftsführender Gesellschafter der Mondial Ges.m.b.H. & Co. KG, Wien |
| Geschäftsführender Gesellschafter, Direktor der Firma C&A Mode Ges.m.b.H., Wien |
| Geschäftsführender Gesellschafter, Direktor der Firma C&A Moda_r, v.o.s., Prag |
| Geschäftsführer der C&A Unternehmensbeteiligung Ges.m.b.H., Wien |
Botschafter, Kabinettchef im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, Wien
1979-1983 | Studium an der Universität Graz (Jus/Russisch), Promotion zum Dr.iur. |
1984-1986 | Postgraduate Studien am Bologna Center der Johns Hopkins University, der Jagellonen Universität in Krakau und am Institut d'Etudes Politiques bzw. an der Sorbonne in Paris |
1986 | Eintritt in das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten |
1986-1987 | Referent in der Politischen Sektion des BMaA (zuständig u. a. für die USA und Westeuropa) |
1987 | Attaché an der österr. Botschaft in Mexiko |
1988 | Referent in der EG-Abteilung des BMaA |
1988-1992 | Persönl. Sekretär von Vizekanzler und Außenminister Dr. Alois Mock, gleichzeitig |
1990-1992 | Botschaftssekretär an der Österr. Botschaft Vaduz/Fürstentum Liechtenstein |
1992-1999 | Leiter des österr. Presse- und Informationsdienstes, Washington, D.C. |
2000 | Büroleiter der Regierungsbeauftragten für Leistungen an ehemalige Sklaven- und Zwangsarbeiter des NS-Regimes, Dr. Maria Schaumayer, Bundeskanzleramt |
2000-2002 | Bereichsleiter für Internationale Beziehungen, Vereinigung der Österr. Industrie |
2002 | Neben der Beschäftigung in der Industriellenvereinigung in Projekten der Unternehmen Neusiedler AG (Projektmanager für die Integration des Papier- und Zellstoffwerkes Syktyvkar - Republik Komi/Russische Föderation - in die Neusiedler AG) und Frantschach AG (Internal Audit) tätig. |
seit 2003 | Kabinettchef des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit, Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit |
Direktor der MA 31, Wiener Wasserwerke
1963 | Beginn Studium " BAUINGENIEURWESEN " an der Technische Universität, Wien |
1980 | Eintritt in den Dienst der Stadt Wien - MA 31 Wasserwerke |
1980-1988 | Referent für Beton- und Hochbau mit Schwerpunkt " Wasserbehälter - Planung und Ausführung" |
1988-1999 | Betriebsleiter der I. Wiener Hochquellenleitung |
seit 1991 | verantwortlich für die Herausgabe der jährlichen "Betriebsergebnisse der Wasserwerke Österreichs " (DW1) im Rahmen der ÖVGW |
seit 1992 | Österreichischer Vertreter im ständigen Ausschuß für Statistik und Wirtschaft in Rahmen der IWA (International Water Association) |
ab 1999 | Direktor der MA 31, Wiener Wasserwerke |
seit 2001 | Präsident der IAWD - Internationale Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke im Donaueinzugsgebiet |
seit 2002 | Präsident des Österreichischen Nationalkommittes der IWA |
seit 2003 | Präsident der "ÖVGW" Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach |
Prozesskoordination bei der Österr. Strategie zur Nachhaltigen Entwicklung
1974 | Doktoratstudium, Uni Wien, HF Zoologie, NF Psychologie |
1978 | Beginn der Dissertation |
1979-1991 | Zahlreiche Studien- und Forschungsaufenthalte in den USA, Bermuda und Mittelamerika (Belize) zum Thema "Systemökologie mariner Seegrasgemeinschaften" |
1988 | Eintritt im österr. Umweltministerium, Ref. für. Chemikalienpol. |
1989 | Abteilungsleitung für den Bereich "Umwelttechnologien" |
1994 | Leitung der Gruppe "Technologie/Forschung/Planung" im BMUJF |
2002 | Leiter der Abt. für Nachhaltige Entwicklung und Umweltförderpolitik im BMLFUW |
| Nachhaltigkeitskoordinator des Bundes" |
Präsident des Ökosozialen Forums Österreich
1965 | Graduierung zum Diplomingenieur an der Universität für Bodenkultur in Wien. |
| -71 Fachlehrer an verschiedenen Landwirtschaftsschulen in der Steiermark, Diözesanführer der Katholischen Jugend sowie Generalsekretär der Katholischen Aktion in der Steiermark |
1971 | /72 Direktor der Landwirtschaftlichen Fachschule in Stainz, Steiermark |
1972 | -80 Direktor des Steirischen Bauernbundes |
1980 | -83 Direktor des Österreichischen Bauernbundes |
1975 | -83 Abgeordneter zum Nationalrat |
1976 | -86 Agrarsprecher der ÖVP |
1983 | -87 Mitglied der Steiermärkischen Landesregierung, zuständig für Land- und Forstwirtschaft, Umweltschutz, Raumplanung und Wohnbauförderung |
1987 | -89 Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft |
1989 | -91 Vizekanzler und Bundesparteiobmann der ÖVP |
| Seit 1991 Präsident des Ökosozialen Forums Österreich (Österreichische Gesellschaft für Land- und Forstwirtschaftspolitik) |
| Seit 1993 Obmann der Raiffeisenlandesbank Steiermark |
| Seit 1994 Generalanwalt-Stellvertreter des Österreichischen Raiffeisenverbandes |
| Seit 1996 Vizepräsident des Verbandes der Europäischen Landwirtschaft (CEA) |
Director Public Affairs, Grayling Austria GmbH; Sprecher, Forum Versorgungssicherheit, Wien
| Studium der Rechtswissenschaften, Karl-Franzens-Universitaet Graz |
1976-1989 | Marketing und Vertriebsleiter, POMONA, Villach |
1986-1989 | Abgeordneter, Nationalrat |
1991-1999 | Landeshauptmann, Kärnten |
1999-2002 | Abgeordneter, Nationalrat |
seit 1999 | Eigentümer, "Zernatto Consulting" |
2003-2008 | Partner und Geschäftsführer, Trimedia Public Affairs GmbH |
seit 2008 | Managing Director, Public Affairs, Grayling Austria GmbH |