Der Konflikt wurde abgeschafft. An seine Stelle traten Differenzierung, Ambiguität und Mehrdeutigkeit als Strategien der Kritik. Auch wenn es von so manchem Veranstalter und Marketingstrategen immer wieder gewünscht wird, liefert die Kunst ungern Konflikte oder Skandale, wie sie in den 60er Jahren praktizierte. Der Konflikt als ein Zusammentreffen von unterschiedlichen Haltungen und Standpunkten geht in der Kunst selbst auf, oder wird sprachlich eingeebnet, wie es Peter Geimer formuliert. In diesem Seminar geht es weniger darum, über Konfliktlösungen nachzudenken, als darum, Konflikte zu adressieren.
Ausgehend von dem Veranstaltungsort der Gemeinde Alpbach beschäftigen wir uns mit dem zentralen Konfliktmotiv von Anspruch und Recht im öffentlich-politischen Gemeinwesen. Als Geldleistung ohne Anspruch auf individuelle Gegenleistung bezeichnet man das politische Instrument der Verteilung – die Steuer. Wir fragen nach öffentlichen und privaten Interessen innerhalb des Gemeinwesens und der spezifischen Rolle der Kunst und Kulturarbeit in dieser Konstellation.
Das Seminar wird unterschiedliche Formate beinhalten: in Interviews, einer Exkursion, Textexegese und Bildanalyse setzen wir uns mit der Frage auseinander, wie sich Konflikt und Kooperation zueinander verhalten.
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Herwig TURK
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Senior Artist, University of Applied Arts Vienna | |
Chair | |
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Professor, University of Applied Arts Vienna
1994-2005 | Director, Grazer Kunstverein, Graz |
2006-2007 | Curator in Residence, Academy of Fine Arts, Vienna |
2007-2011 | Curator for Contemporary Art, Museum Belvedere, Vienna |
2011-2013 | Director, Galerie der Stadt Schwaz |
since 2013 | Professor for Art and Knowledge Transfer, University of Applied Arts Vienna |
Senior Artist, University of Applied Arts Vienna
1992-1996 | HILUS intermediale Projektforschung, Wien |
1996-1999 | vergessen© Projekt |
2003-2010 | Gründungsmitglied, theblindspot.org mit Paulo Pereira; Arbeit an interdisziplinärem Forschungsprojekt zum Thema Wahrnehmung |
2010-2013 | Artist in Residence, IMM - Instituto da Medicina Molecular, Lissabon |