04: Geschichtliche Situationsdeutungen und historische Entscheidungen
Das Seminar ist ein Ausflug in die kontrafaktische Geschichte und eine Einladung an Menschen, die sich auch mit der Frage „Was wäre gewesen – wenn?“ beschäftigen wollen. Sechs Beispiele laden dazu ein, sich dem Geschehenen von allen möglichen Seiten zu nähern und die Dimensionen kontrafaktischer Geschichte auszuloten. Was wäre gewesen, wenn: die Perser 490 v.Chr. die Schlacht von Marathon gewonnen hätten und Griechenland persisch geworden wäre; wenn Quintilius Varus Arminius in der Schlacht im Teutoburger Wald (9 v. Chr.) besiegt hätte; wenn Pontius Pilatus Jesus Christus nicht zum Tod verurteilt hätte; wenn Napoleon 1813 die Völkerschlacht von Leipzig gewonnen hätte; wenn der österreichisch-ungarische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand 1914 in Sarajewo nicht ermordet worden wäre; wenn 1968 Truppen des Warschauer Pakts nicht in die Tschechoslowakei einmarschiert wären? Hätte das den Lauf der Geschichte verändert, und wenn ja: Wie?
| |||||
|
Dr. Alexander DEMANDT
Professor emeritus of Ancient History, Department of History and Cultural Studies, Freie Universität Berlin
Studium an den Universitäten Tübingen, München und Marburg. Studienfächer: Geschichte und Lateinische Philologie bei J. Vogt, K. F. Stroheker, W. Schadewaldt, F. Taeger, K. Christ und Chr. Habicht | |
1963 | Promotion bei Chr. Habicht zum Thema "Zeitkritik und Geschichtsbild bei Ammianus Marcellinus" |
1964-1965 | Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts. Lehraufträge in Frankfurt am Main, Kiel und Konstanz |
1970 | Habilitation in Konstanz. Thema der Habilitationsschrift: "Magister Militum" |
1974-2005 | Ordentlicher Professor für Alte Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin |
Forschungsschwerpunkte: Spätantike, Geschichtstheorie und -philosophie, Wissenschaftsgeschichte |
Dr. Manfried RAUCHENSTEINER
a.o. Univ.-Prof., Universität Wien; Dozent, Diplomatische Akademie, Wien
1996 | Dr.phil., Studium Geschichte, Germanistik in Wien |
1968 | Staatsprüfung, Institut für Österreichische Geschichtsforschung |
1966-1987 | Historiker an der Militärwissenschaftlichen Abteilung des Heeresgeschichtlichen Museums |
1988-1992 | Leiter des Militärhistorischen Diensts im Bundesministerium für Landesverteidigung |
1992-2005 | Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, seither Berater und Koordinator Militärhistorisches Museum Dresden |