07: Modernisierung und Regression als soziales und politisches Problem
Die Begriffe Moderne und Modernisierung bestimmen als normative Richtgrößen Gegenwartsbestimmungen und die Theorien sozialen und politischen Wandels. Gleichwohl werden die linearen Fortschrittsmodelle mit zunehmender Skepsis bedacht, auf Risiken und Regres-sionen untersucht. Das Seminar möchte vorab den
ideengeschichtlichen Hintergrund der Modernisierungs-theorien erläutern, um anschließend die politische Be-deutung von linearen Fortschrittskonzepten auf der einen, kulturpessimistischen Zyklentheorien auf der an-deren Seite herauszuarbeiten. Weiter soll die Verbrei-tung der Epochenbezeichnung Moderne von einer Selbstbenennung künstlerischer Avantgarden zum do-minierenden Selbstverständnis erläutert werden, um dann speziell die Genese wissenschaftlicher Modernisie-rungstheorien aus der Sonderlage amerikanischer He-gemonie nach dem 2. Weltkrieg zu erklären. Nachdem Aussagewert und Grenzen der Modernisierungstheorien erläutert sind, soll der Wandel vom normativen zum empirischen Modernisierungsbegriff anhand von Luh-manns politischer Theorie erläutert werden. Als prakti-sches Beispiel für die historische Verschränkung zwi-schen Modernisierung und Regression dienen dem Se-minar die neueren Arbeiten zur Geschichte und Funkti-on des Staates.
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Dr. Clemens ALBRECHT
Universität Koblenz-Landau
Studium der Ethnologie, Soziologie, Politikwissenschaft, Geschichte und Empirischen Kulturwissenschaft in Stuttgart und Tübingen | |
1992 | Promotion |
1991-1993 | Mitarbeiter an der Universität Tübingen im Forschungsprojekt "Wirkungsgeschichte der Frankfurter Schule" |
1993-1999 | wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Didaktik der politischen Bildung der Universität Potsdam |
1999 | Habilitation |
Vertretungs- und Gastprofessuren an den Universitäten Heidelberg und Graz | |
seit 2002 | Professor an der Universität Koblenz/Landau |
Dr. Günter C. BEHRMANN
Professor für Didaktik der politischen Bildung/Sozialwissenschaft, Dekan der Wirtschafts- und Sozialwiss. Fakultät, Universität Potsdam
1961 | -66 Studium der Germanistik, Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie, Freiburg und Tübingen |
1966 | USA-Stipendium des von Max Horkheimer gegründeten Studienbüros für politische Bildung, danach verschiedene Tätigkeiten in der freien Jugendarbeit |
1968 | -75 Mitarbeiter am Soziologischen Seminar der Universität Tübingen |
seit 1971 | wissenschaftlicher Assistent |
1971 | Promotion Universität Freiburg |
1975 | -93 Professor für Didaktik der politischen Bildung und Politikwissenschaft, Universität Osnabrück |
seit 1993 | an der Universität Potsdam |