Special Lecture: Perspektiven Europäischer Minderheitenzeitungen
Günther Rautz:
Über 45 Millionen Menschen in der Europäischen Union sprechen eine andere als die offizielle Sprache ihres Staates. Zur Förderung dieser Minderheitensprachen gehört unter anderem die ausreichende mediale Versorgung, auch durch Printmedien, in der jeweiligen Sprache.
Die Europäische Vereinigung von Tageszeitungen in Minderheiten- und Regionalsprachen Midas, die 30 Mitgliedszeitungen zählt, wurde vor vier Jahren von Herausgebern und Chefredakteuren verschiedener Tageszeitungen gegründet.
Eines der Ziele des europaweiten Zeitungsnetzwerkes von Spanien bis Lettland und von Irland bis Rumänien ist die enge Zusammenarbeit der Minderheitentageszeitungen und der Schutz derselben. Dabei sollen das Weiterbestehen von Minderheitentageszeitungen und die Schaffung neuer Tageszeitungen durch Austausch von Know-how und gemeinsamen Werbemaßnahmen gesichert werden. Durch die Verwendung neuer Medien wie das Internet ist die gemeinsame home-page Drehscheibe, für schnelle und europaweite Information.
Durch Journalistenaustausch und Zeitungspraktika bekommen Journalisten der Minderheiten- und der eingeladenen Mehrheitspresse Einblick in die redaktionelle Arbeit und die technischen Abläufe bei Minderheitenzeitungen. Durch das Austauschprogramm lernen die Zeitungsmitarbeiter auch ganz hautnah das Zusammenleben zwischen Mehrheit und Minderheit vor Ort kennen und werden für diese Themen sensibilisiert.
In diesem Sinne verleiht Midas zwei europaweit ausgeschriebenen Journalistenpreise (Midas und Otto von Habsburg Preis), der Journalisten zu Gute kommt, die sich in ihrer Berichterstattung Minderheitenthemen und der kulturellen Vielfalt in Europa im besonderen Maße gewidmet haben.
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Dr. Günther RAUTZ
Coordinator, Institute for Minority Rights, European Academy of Bolzano-Bozen
Absolvent der juridischen Fakultät der Universität Graz und theologisch-philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck | |
Forschungsprojekte an der juridischen Fakultät der Universität Bari und "La Sapienza" Roma | |
Absolvent des Medienkundlichen Lehrganges der Universität Graz | |
Minderheitenexperte und Koordinator im Forschungsbereich "Minderheiten und Autonomien" der Europäischen Akademie Bozen (EURAC) |
Dipl. Ing. Edita SLEZAKOVA
Vorstandsmitglied des Verlags Petit Press, AG, Direktorin der Division Bratislava Petit Press, AG
1983-1992 | Journalistin - ungarische Tageszeitung Uj Szó |
1992 - 2000 | Verlagsdirektorin von VOX NOVA, AG (ungarische Tageszeitung új Szó und Wochenzeitschrift Vas rnap) |
seit 2000 | Vorstandsmitglied des Verlags Petit Press, AG, Direktorin der Division Bratislava Petit Press, AG |