Tagesseminar: Multikulturalismus/Plurikulturalismus in Europa und Indien
In dieser vergleichenden Veranstaltung werden einige Grundfragen behandelt, die im Kontext des Rahmen-themas „Kontinuitäten und Brüche“ zu sehen sind. Wie wird die Spannung zwischen Kontinuitäten und Brüchen in den Feldern der Kultur und der Gesellschaft ausge-handelt? Zwei Aspekte wären hier relevant: a) welche Ressourcen werden mobilisiert im Transformationspro-zess von relativ einheitlichen, relativ homogenen gesell-schaftlichen und kulturellen Einheiten zu größeren Ge-bilden? Der Integrationsprozess Europas ist ein solcher Transformationsprozess, der nationalstaatlich organisier-te Einheiten zu einer größeren Einheit (Europa) tenden-ziell hinführt. Und b) welche Spannungen unterminieren bereits existierende komplexe Gesellschaften im histori-schen Prozess? Hier wären viele postkoloniale Gesell-schaften (z.B. Indien) zu nennen, aber auch das histori-sche Paradigma des Verfalls des Habsburger Reichs. Religion, Sprache, Ethnie sind die häufigsten und auffal-lendsten Felder für diese Analyse. Man kann aber auch allgemeiner fragen: Wie werden traditionelle Analyse-felder wie Gesellschafts-struktur, Recht, Religion, Ethnie, Sprache regionale Nachbarschaft und auch emotio-nale Koordinaten neuinskribiert, um komplexe Gebilde entweder zu erhalten oder ihre Auflösung zu beschleu-nigen? Wie werden regionale, soziale, ethnische, sprachliche und religiöse Identifikationsfelder wirksam, bzw. wie werden sie mobilisiert in einem Transformati-onsprozess?
| |||||
|
Dr. Anil BHATTI
Professor am Centre of German Studies, Jawaharlal Nehru University, New Delhi
1965-1971 | Studium der Fächer Deutsche Philologie und Internationale Politik an der Universität München |
1975-1976 | und 1982/83 Forschungsaufenthalte an der Universität Bielefeld, Forschungsstipendium, Germanistik, Komparatistik |
und Kulturwissenschaften | |
seit 1971 | am Centre of German Studies in New Delhi |
Gastprofessuren: 1991 Kassel, 1997 Göttingen, 2001 Graz, 2002 Wien und Tätigkeiten auf internationalen Symposien |
Dr. Gita DHARAMPAL-FRICK
Professorin und Abteilungsleiterin am Südasien-Institut der Universität Heidelberg
1970 | -74 Manchester University, Department of German |
1972 | -73 Gaststudentin an der Universität Leipzig, Sprachprüfung in Sanskrit |
1974 | BA Honours Degree in Germanistik, Manchester University |
1975 | Postgraduierten-Seminar zur Geschichte Südasiens, School of Oriental and African Studies, London University |
1976 | Postgraduierten-Diplom in Ethnologie/Kulturanthropologie, Cambridge University |
1977 | Magister (Maîtrise) in Indologie/Geschichte, Sorbonne Nouvelle, Paris |
-79 Doktorandenseminare zur Geschichte und Ethnologie Südasiens, Ecole Pratique des Hautes Etudes en Sciences Sociales, Paris | |
1980 | Promotion (Doctorat de 3e cycle) in Indologie/Geschichte, Sorbonne III, Paris |
-87 Diverse Aufenthalte in Indien (Feld- und Archivforschung) | |
1983 | -84 Vortragsreihe zur Geschichte und Kultur Indiens für Deutsche Welle, Köln |
1989 | -90 Forschungsaufenthalt an der Stanford University |
1992 | Habilitation für das Fachgebiet Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau |
1993 | Forschungsaufenthalt in New Delhi |
-94 Visiting Professor, Department of History, Stanford University | |
seit 1994 | Heisenberg-Stipendium der Deutschen forschungsgemeinschaft, Forschungsprojekt: Modernisierungsprogramme und indigener Widerstand in Gesellschaften der "Dritten Welt": Das Beispiel Indien |
ab 1994 | Privatdozentin für Neuere und Neueste Geschichte, Universität Augsburg |
1995-2000 | Diverse Forschungsaufenthalte in Indien |
seit 2002 | Professorin für Neuere Geschichte Südasiens am Südasien-Institut der Universität Heidelberg |