Die Gründer
Otto Molden (1918-2002)
Otto Molden wurde 1918 als erstes Kind von Ernst Molden (späterer Herausgeber der „Presse“) und Paula von Preradovic (Verfasserin des Textes der österreichischen Bundeshymne und der „Alpbacher Elegie“) in Wien geboren. Er engagierte sich bereits in jungen Jahren politisch in der bündischen Jugendbewegung und war wie sein um sechs Jahre jüngerer Bruder Fritz im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv.
1945 gründete er zusammen mit Simon Moser die Internationalen Hochschulwochen in Alpbach, aus denen (ab 1949 auch im Titel ersichtlich) das Europäische Forum Alpbach hervorging. Er war von 1945 bis 1960 und von 1971 bis 1992 Präsident des Österreichischen College als Träger des Europäischen Form Alpbach und prägte wesentlich dessen Charakter. Er trug vor allem dazu bei, dass sich aus den Internationalen Hochschulwochen ein breit angelegtes Dialogforum unter Einschluss von Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kunst entwickelte und zählte die europäische Einigung zu seinen wichtigsten Anliegen. Politisch unterstützen wollte er diese mit der von ihm 1960 gegründeten Europäischen Föderalistischen Partei bzw. der Europäischen Föderalistischen Internationale.
Otto Molden hat mehrere Bücher verfasst und starb 2002 in Paphos (Zypern). Über Alpbach schreibt er u. a. in “Der andere Zauberberg. Das Phänomen Alpbach” (1981) und “Odyssee meines Lebens und die Gründung Europas in Alpbach” (2001).
Simon Moser (1901-1988)
Simon Moser wurde 1901 in Jenbach (Tirol) geboren. Er studierte Jurisprudenz und Philosophie in Innsbruck sowie Philosophie, Nationalökonomie, Altphilologie und Mathematik in Berlin, Marburg und Freiburg. Nach der Habilitation im Bereich Geschichte der Philosophie war er ab 1935 als Privatdozent in Innsbruck und Wien tätig, wo er 1938 des Dienstes enthoben wurde, 1940 aber wieder eine Lehrbefugnis erhielt. Nach 1945 war Moser zunächst wieder als Privatdozent, später als Titularprofessor an der Universität Innsbruck tätig. 1952 wechselte er an die Technische Hochschule in Karlsruhe, wo er 1962 eine ordentliche Professur übernahm.
1945 gründete er zusammen mit Otto Molden die Internationalen Hochschulwochen in Alpbach, aus denen später (ab 1949 auch im Titel ersichtlich) das Europäische Forum Alpbach hervorging. Während Molden für einen breit angelegten „Intellektuellenkongress“ unter Einschluss von Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kunst eintrat, votierte Moser für eine akademisch-wissenschaftliche Ausrichtung des Europäischen Forums Alpbach. Er war von 1945 bis 1974 wissenschaftlicher Hauptberater des Europäischen Forums Alpbach und Vizepräsident des Trägervereins. Simon Moser emeritierte 1968 an der Technischen Hochschule in Karlsruhe und starb 1988 in Mils bei Solbad Hall (Tirol).