Zu Beginn werden psychologische, soziologische und (vor allem) linguistische Annäherungen an den Begriff “Vertrauen” in der Kommunikation präsentiert. Insbesondere werden Maximen der Kommunikation erörtert, wie sie in der Sprechakttheorie, der Konversationslogik und in der Kommunikationstheorie formuliert worden sind. Sodann werden Praxisbereiche der Alltagskommunikation näher betrachtet, vor allem mündliche Kommunikationssituationen, in denen Vertrauensbildung eine zentrale Rolle spielt. Faire und unfaire Strategien der Vertrauensbildung in Zweierbeziehungen, Verkaufsgesprächen, Verhandlungen, Wahlreden, Fernsehdiskussionen und Internetkommunikation werden anhand authentischer Fallbeispiele diskutiert. Dabei kommen unter anderem Ansätze der antiken und modernen Rhetorik, der Persuasionsforschung und der Höflichkeitsforschung zum Einsatz. Faire und unfaire Strategien der Vertrauensbildung in der Kommunikation werden dabei anhand der drei aristotelischen Faktoren überzeugender Kommunikation vorgestellt, nämlich Ethos (Vertrauenswürdigkeit von Sprecher/-in), Pathos (Emotionen der Hörer/-innen) und Logos (Plausibilität der Nachricht). Dabei geht es beispielsweise um kommunikative Phänomene wie positive Selbstdarstellung, emotionale Appelle (z.B. Appelle an Eitelkeit, Angst und Mitleid), direkte und indirekte Ausdrucksweisen (Anredeformen, Ironie, Über- und Untertreibungen), Wahl des sprachlichen Registers (Dialekt vs. Standardsprache, “männlicher” vs. “weiblicher” Gesprächsstil) sowie Wahl höflicher vs. unhöflicher Ausdrucksformen (Betonung von Gemeinsamkeit bzw. Verschiedenheit, Verwendung von Kraftausdrücken bzw. Euphemismen).
Manfred KIENPOINTNER
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Professor und Leiter, Bereich Sprachwissenschaft, Institut für Sprachen und Literaturen, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck | |
Chair | |
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Daniel WEISS
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Professor für Slavische Sprachwissenschaft, Slavisches Seminar, Universität Zürich | |
Chair | |
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Professor und Leiter, Bereich Sprachwissenschaft, Institut für Sprachen und Literaturen, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
1979 | Mag. phil, Studium der Klassischen Philologie, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck |
1982 | Dr. phil., Sprachwissenschaft, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck |
1990 | Habilitation in Allgemeiner Sprachwissenschaft, Latein und Griechischer Linguistik, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck |
1990-1991 | Forschungsjahr (Schrödinger-Stipendium), Universität Amsterdam |
seit 1996 | Professur für Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft, Institut für Sprachwissenschaft, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck |
seit 1999 | Mitbegründung des "Innsbrucker Sprachtelefons", einer Beratungseinrichtung zur Beantwortung von Anfragen aus der Bevölkerung und den Standesämtern zu Themen wie Herkunft von Namen, Orthographie, Grammatik, Stilistik (Stand 2015: ca. 2800 beantwortete Anfragen, die in einer Datenbank gespeichert sind). |
2001-2001 | Visiting Scholar an der University of Arizona, Tucson |
2005-2007 | Gastprofessor am Institut für Sprachwissenschaft, Universität Wien |
2007-2011 | Vorstand des Instituts für Sprachen und Literaturen, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck |
Professor für Slavische Sprachwissenschaft, Slavisches Seminar, Universität Zürich
1974-1980 | Assistant, Slavic Philology, University of Zurich |
1980-1982 | Research fellowship of the Swiss National Foundation, Bern |
1982-1988 | Full professor, Slavic Linguistics, University of Hamburg |
1988-1993 | Full professor, Slavic and Balkan Linguistics, University of Munich |
1990 | Visiting professor at the University of Innsbruck, Slavic Department |
since 1993 | Full professor, Slavic Linguistics, University of Zurich |