03: Konstitutionalisierung des Völkerrechts?
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Völkerrechtsord-nung immer stärker verdichtet und auch Materien gere-gelt, die bis dahin zu den inneren Angelegenheiten der Staaten gerechnet wurden. Zudem organisieren sich die Staaten zur Erreichung gemeinsamer Ziele zunehmend international und supranational. Bedeuten diese inhaltli-che Fortentwicklung und Anreicherung des Völkerrechts, insbesondere der internationale Menschenrechtsschutz, und die erheblich intensivierte zwischenstaatliche Ko-operation eine grundlegende Umgestaltung des Völker-rechts und das Ende staatlicher Souveränität?
Das Seminar widmet sich der Frage, ob sich gegenwärtig eine “Konstitutionalisierung” des Völkerrechts ereignet, sei es durch Aufnahme von klassischen Verfassungsin-halten, sei es im Sinne einer strukturellen Annäherung an das verfassungsrechtliche Ordnungsmodell.
LITERATURHINWEISE
Klaus Dicke, Erscheinungsformen und Wirkungen der Globalisierung in Struktur und Recht des internationalen Systems auf universaler und regionaler Ebene sowie gegenläufige Renationalisierungstendenzen, BDGVR 39 (2000), S. 13-38, 31ff.;
Jochen Abraham Frowein, Konstitutionalisierung des Völkerrechts, in: BDGVR 39 (2000), S. 427-445;
Christoph Grabenwarter, Europäische Menschenrechtskonvention, 2. Aufl., 2005;
Matthias Herdegen, Internationales Wirtschaftsrecht, 4. Aufl. 2003;
Andreas Paulus, Die internationale Gemeinschaft im Völkerrecht, München 2001;
Robert Uerpmann, Internationales Verfassungsrecht, in: JZ 2001, 565 ff. ;
ZaöRV 59 (1999), S . 901-1064 (ganzes Heft über “Konstitutionalisierung”).
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DDr. Christoph GRABENWARTER
Professor for Public Law, European Law and International Law, Vienna University of Economics and Business Administration, Vienna
1988-1997 | Universitätsassistent an dem Institut für Staats- und Verwaltungsrecht, Universität Wien |
1991 | Jurist bei der Europäischen Kommission für Menschenrechte, Straßburg |
Promotion zum Dr.iur an der Universität Wien | |
1994 | Promotion zum Dr.rer.soc.oec an der Universität Wien |
1994-1995 | Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg |
1997 | Habilitation für die Fächer Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht und Rechtsvergleichung im öffentlichen Recht, Universität Wien |
1997-1999 | Gastprofessor am Institut für Verwaltungsrecht und Verwaltungslehre, Universität Linz |
1999-2002 | Ordinarius für Öffentliches Recht, Universität Bonn |
2002-2006 | Universitätsprofessor für Vergleichendes und Europäisches Öffentliches Recht und Wirtschaftsrecht, Universität Graz |
Seit 2005 Mitglied des Verfassungsgerichtshofes | |
2006-2008 | Professor für Öffentliches Recht, Wirtschaftsuniversität Wien |
Seit 2008 Professor für Öffentliches Recht, Wirtschaftsrecht und Völkerrecht, Wirtschaftsuniversität Wien |
Dr. Christian HILLGRUBER
Professor am Institut für Öffentliches Recht, Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Studium der Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln | |
1991 | Promotion an der Universität zu Köln |
1997 | Habilitation an der Universität zu Köln |
1997-1998 | Professur für Öffentliches Recht an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg |
1998-2002 | Professor für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Erlangen-Nürnberg |
seit 2002 | Professur für Öffentliches Recht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn |