03: Wirtschaftsforschung und Wirtschaftspolitik
Zweifelsohne ist eines der Ziele wirtschaftswissenschaftlicher Forschung, Hilfestellung für die praktische Wirtschaftspolitik zu leisten. Diese Forderung wird auch zu Recht in der Öffentlichkeit erhoben; schließlich finanzieren die Bürgerinnen und Bürger diese Forschung über ihre Steuern. Tatsächlich sind die Möglichkeiten hierzu jedoch beschränkter, als zumeist unterstellt wird. Denn erstens liefert die Wirtschaftstheorie häufig keine eindeutigen Aussagen. Dies macht es Politikern leicht, jene Maßnahmen zu ergreifen, die im Interesse ihrer Klientel, möglicherweise aber nicht im Interesse der Allgemeinheit sind. Zweitens gibt es kaum wirtschaftspolitische Maßnahmen, die allen zugute kommen: Es gibt fast immer Gewinner und Verlierer. Drittens sind auch die wirtschaftspolitischen Berater keine neutralen Akteure auch sie vertreten in aller Regel bestimmte Interessen. All dies führt dazu, dass sich das Verhältnis zwischen wirtschaftswissenschaftlicher Forschung und praktischer Wirtschaftspolitik sehr komplex gestaltet. In diesem Seminar soll diese Problematik diskutiert werden, wobei es zunächst auf die Möglichkeiten der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung eingeht, konkrete Hilfestellung zu leisten, dies dann an einigen Bereichen der Wirtschaftspolitik (z.B. Geldpolitik, Sozialpolitik, Umweltpolitik) exemplifiziert und schließlich auf das Problem der wirtschaftspolitischen Beratung eingeht.
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Dr. Dr.h.c. Gebhard KIRCHGÄSSNER
Professor of Economics and Econometrics, Swiss Institute for International Economics and Applied Economic Research, University of St.Gallen
1976-1977 | Wissenschaftlicher Assistent, Universität Konstanz |
1977-1984 | Oberassistent, Institut für Wirtschaftsforschung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich |
1984-1992 | Professor (C4) für Volkswirtschaftslehre/Finanzwissenschaft, Universität Osnabrück |
1997-2004 | Präsident der Forschungskommission der Universität St. Gallen |
1998 | Gastprofessor, Max-Planck-Projektgruppe "Recht der Gemeinschaftsgüter", Bonn |
1999-2001 | Vorstand (Dekan) der Volkswirtschaftlichen Abteilung der Universität St. Gallen |
1997-2003 | Mitglied der Kommission für Konjunkturfragen |
1998-2000 | Präsident des Advisory Board Steuerpolitik beim Eidgenössischen Finanzdepartement |
2004-2007 | Präsident der Kommission für Konjunkturfragen |
2007-2011 | Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Volkswirtschaft und Statistik |
Dr. Gerhard SCHWÖDIAUER
Professor für Volkswirtschaftslehre, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg
1965 | Studium an der Hochschule für Welthandel (Diplom) |
1970 | Staatswissenschaften Universität Wien (Promotion) |
1966-1968 | Scholar am Institut für Höhere Studien Wien |
1968-1970 | Assistent am Institut für Höhere Studien Wien |
1970 | Research Associate, Department of Economics, New York University |
1971-1973 | Beigeordneter Direktor des Instituts für Höhere Studien Wien |
1973-1979 | Direktor des Instituts für Höhere Studien Wien |
1979-1992 | Ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Universität Bielefeld |
seit 1993 | Professor für Volkswirtschaftslehre, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, Universität Magdeburg |
Gastprofessuren: New York University, Universität Siena, Technische Universität Wien, Institut für Höhere Studien Wien |