12: Menschenrechte und Menschenpflichten? Rechtliche und moralische Aspekte
Das Seminar setzt sich zum Ziel, aktuelle Herausforderungen der Menschenrechte am Beispiel von vier Themenkreisen zu behandeln. Der erste Themenkreis beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld von Menschenrechten und Religionen. Welchen Beitrag können Religionen für die Durchsetzung der Menschenrechte leisten? Inwiefern stellen sie, speziell in ihren fundamentalistischen Ausprägungen, massive Hindernisse für deren Verwirklichung dar? Die zweite Thematik beschäftigt sich mit dem Verhältnis von moralischem Anspruch und rechtlicher Institutionalisierung der Menschenrechte mit der Zielsetzung, die Bedeutung der Verrechtlichung für den effektiven Schutz der Menschenrechte herauszuarbeiten. Das dritte Thema greift eine Diskussion auf, die sich mit dem Verhältnis von Rechten und Pflichten im Kontext der Menschenrechte befasst. Dabei sollte eine kritische Auseinandersetzung mit den Auffassungen jener vorgenommen werden, die gegenüber einem Vorrang der Rechte eine Symmetrie von Rechten und Pflichten propagieren. Im vierten Themenkreis sollen einerseits begriffliche Differenzierungen zwischen Demokratie und Menschenrechten vorgenommen werden, um einer verbreiteten, aber fragwürdigen Identifizierung der beiden Begriffe zu begegnen. Andererseits gilt es, die notwendige Verwiesenheit beider speziell unter Anforderungen der Legitimität des modernen Rechts- und Verfassungsstaates herauszuarbeiten.
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Dr. Gabriel Nikolaij TOGGENBURG
Senior Legal Advisor, FRA - European Union Agency for Fundamental Rights, Vienna
Studied law at the University of Innsbruck and gained his LL.M. (Eur.Law) at the Danube University. He holds a Ph.D. from the European University Institute in Florence (EUI) | |
1998-2008 | Senior Researcher at the Institute for Minority Rights (responsible for the area of EU law), European Academy Bolzano/Bozen (EURAC). Initiator of the Bolzano/Bozen Declaration; provided |
expertise to various EU-institutions and NGOs at European level. He also co-initiated the postgraduate Master in European Intergration and Regionalism (MEIR). He has been teaching in this | |
and other postgraduate programmes as for instance the Executive M.B.L. in St. Gallen, Switzerland | |
2008 | Visiting Professor, Department of International Studies, University of Miami, USA |
2008-2009 | Guest Professor, Department of political science, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck |
since 2009 | Programme Manager (Legal Research), Fundamental Rights Agency of the European Union, Vienna |
Dr.iur. Dr.h.c.rer.publ. Gret HALLER
Gastwissenschaftlerin, Institut für Kriminalwissenschaften und Rechtsphilosophie, Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main
1987-1994 | Mitglied des Schweizer Parlaments (Nationalrat), der Parlamentarischen Delegationen beim Europarat (1990-1994) und bei der OSZE (1993-1994) |
1993-1994 | Präsidentin des Schweizer Parlaments (Nationalrat) |
1994-1996 | Botschafterin, Ständige Vertreterin der Schweiz beim Europarat |
1996-2000 | Ombudsfrau der OSZE für Menschenrechte in Bosnien und Herzegovina |
2001-2006 | Publizistin |
seit 2006 | Gastwissenschaftlerin an der Goethe-Universität, Frankfurt am Main |
seit 2007 | Mitglied der Europäischen Kommission für Demokratie durch Recht des Europarates ("Venedig-Kommission") |
Dr. Gerhard LUF
Professor, Department of Legal Philosophy, Law of Religion and Culture, University of Vienna
seit 1990 | Ordentlicher Univ.-Professor |
seit 2005 | Stellvertretender Vorstand des neu gegründeten Instituts für Rechtsphilosophie, Religions- und Kulturrecht, Universität Wien; Leiter, Abteilung Rechtsphilosophie, Rechtsethik und |
juristische Methodenlehre | |
seit Oktober 2012 emeritiert |